Information Professionals sind Dienstleister und haben einen engen und intensiven Kontakt zu Kunden. Auch im Zeitalter von Internet und Onlline-Kommunikation zählt der persönliche Kontakt. Gerade bei einem ersten Zusammentreffen im Unternehmen oder als externer Information Professional bei einem Außentermin zählt der erste und nachhaltig wirkungsvolle Eindruck. Fachliche Qualitäten werden meistens erst später während der Zusammenarbeit entdeckt. Die „Bauchebene“ bestimmt unbewusst viele Entscheidungen. Somit ist der erste Eindruck enorm wichtig, eine zweite Chance ergibt sich nach einem Treffen womöglich nicht mehr.

 

Darauf kommt es beim ersten Eindruck an

Ist Ihnen ihr Gegenüber auf Anhieb sympathisch? Wir wirken der Auftritt, Haltung und Stimme des Gesprächspartners auf Sie? Übertragen Sie diese Überlegungen auf ihre eigene Erscheinung und treten Sie Ihrem Gegenüber mit einer souveränen Körperhaltung entgegen. Denken Sie immer daran, dass Sie eine gestandene Persönlichkeit mit Charisma und Ausstrahlung sind. Sie haben es bereits bis zu diesem Meeting oder Termin geschafft. Man interessiert sich für Sie und scheint Sie als Experten zu schätzen. Allein der Gedanke daran sorgt für eine aufrechte und positive gespannte Grundhaltung. Bedenken Sie, bei einer negativen Haltung und Annahmen wie „Das wird sowieso nichts“ spiegelt sich in Ihrem Auftritt und in Ihrer Haltung wider.

Schau mir in die Augen – Blickkontakt

Schauen Sie ihrem Gegenüber bei der ersten Begrüßung in die Augen und wiederholen Sie auf jeden Fall ihren oder seinen Namen. Die Kombination aus gezieltem Blickkontakt und der Namenswiederholung wirken auf Menschen grundsätzlich positiv, da diese als Persönlichkeit wahrgenommen werden. Vergessen Sie nicht, ein Lächeln aufzusetzen. Dies benötigt weitaus weniger Muskelpartien als mürrische oder verkniffene Gesichtszüge. Ihr Gegenüber wird in diesem Falle ebenfalls lächeln (ein Lächeln entwaffnet). Damit sind sogleich die Grundpfeiler für ein erfolgreiches Gespräch gesetzt.

 

Sprache: Die Macht der Worte

Margeret Thatcher hatte bei ihren ersten Reden als Abgeordnete im britischen Parlament als Frau und Rednerin keinen leichten Stand. Sie wirkte nicht positiv auf andere Menschen und wurde sogar ausgelacht. Die Ursache lag in ihrer recht hohen Stimme. Um dies zu ändern, lernte sie gezielt über ein Sprachtraining bei dem Schauspieler Laurence Olivier, eine Oktave tiefer zu sprechen. Das Ergebnis kennen wir: die „eiserne Lady“, die mit markanten Reden und einer klaren Stimme Weltpolitik machte.

 

Mit Hilfe Ihres Smartphone als Aufnahmegerät können Sie einfach Stimme und Wirkung trainieren. Denken sie daran: Trainieren müssen Sie ohnehin, denn eine gezielte und markante Aussprache kommt nicht einfach so daher. Arbeiten und trainieren Sie eine gute Stimmlage. Insbesondere bei Meetings in einer Fremdsprache kommen Sie um ein Aussprachetraining nicht herum.

 

Kleider machen Leute

Diese Weisheit gilt weiterhin. Stellen Sie sich vor, Sie gehen zu Ihrer Bank und wollen einen höheren Geldbetrag für eine Anlage investieren. Der Banker in einer verwaschenen Jeans und in einem schmuddeligen Pullover würde kaum seriös auf Sie wirken. Diesem Menschen einen höheren Geldbetrag anvertrauen? Wohl kaum. Die Berater- und Finanzwelt ist durch Anzug und Krawatte uniformiert. Die Abweichung von dieser Norm wirkt auf uns befremdlich. Wir haben alle ein Bild oder besser eine bestimmte Vorstellung von einem seriösen Banker.

Die Kunst ist die für den Anlass angepasste Wahl der Bekleidung. Dabei gilt immer, dass Sie sich in Ihrem Outfit wohl fühlen müssen. Beachten Sie dabei die Regeln in ihrem Unternehmen oder der Gesellschaft. Ihre Abteilung oder das Unternehmen repräsentieren sich optisch über die Bekleidung. Dies ist zwangsläufig so, da der Gesprächspartner eine Orientierung benötigt, um sich ein erstes Bild von Ihnen zu machen. Dies geschieht durch Sehen, Hören und und Fühlen. Für die Herren empfiehlt sich ein Business Look mit Hemd und Krawatte, für die Dame ein Hosenanzug oder eine Kombination mit einem Rock. Je nach Kunde und Bekanntheitsgrad kann auch ein mehr casual gewählter Look gewählt werden. Abhängig von der Jahreszeit und an heißen Tagen darf es auch ohne Krawatte gehen.

 

Literatur

Auftritt und Wirkung: Souverän überzeugen – im kleinen Kreis und vor großem Publikum, Stéphane Etrillard, Junfermann Verlag

Voice sells!: Die Macht der Stimme im Business (Dein Business), Arno Fischbacher, GABAL.

Körpersprache und Rhetorik: Ihr souveräner Auftritt, Tiziana Bruno, Haufe Fachbuch.

 

Achten Sie auf diese drei wesentlichen Faktoren für einen wirkungsvollen Auftritt im Meeting oder einem Vortrag. Die einzelnen Punkte sollten Sie durch eigene Reflexionen ausbauen und verbessern. Gehen Sie nach einem Termin in die Eigenkritik. Was war Ihr Eindruck vom Termin? Was kann am eigenen Auftritt verbessert werden? Schreiben Sie sich die Punkte auf und arbeiten Sie gezielt an einer Verbesserung.

 

Ein wichtiger Tipp zum Schluss: Der Killer jedes Gesprächs ist eine Unterbrechung durch das Smartphone. Die gesamte Aufmerksamkeit sollte dem Gespräch und dem Gesprächspartner gelten. Vibriert etwas auf dem Tisch oder in der Jackentasche, wird die Unterbrechung als Störung und geringere Wertschätzung wahrgenommen.

 

Schaffen Sie sich mit Ihrem Auftritt und Wirkung ein eigenes Profil, an dem sich ihr Gegenüber angenehm und positiv erinnert. Dieses Erscheinungsbild kann man steuern und trainieren. Probieren Sie es aus!