Aktuell im Podcast: Wirklich günstig? Leistungskriterien bei Marken Recherchen

podcast-1-lead
Bereits in der letzten Podcast Ausgabe vom 8. März 2009 berichteten wir über die Auswahlkriterieren von Recherche Dienstleistern. In der heutigen Ausgabe betrachten wir die Leistungskriterien von Anbietern von Markenrecherchen.  Auch hier gibt es erhebliche Unterschiede bei Preis und angebotener Leistung.
  

Das werben mit einem günstigen Preis ist gängige Praxis bei zahlreichen Anbietern. Aufmerksamkeit erzeugen ist das erste Ziel des Händlers in jeder Branche. Gleiches findet sich sehr häufig bei den Anbietern von Markenrecherchen. Ein genauer Vergleich der angebotenen Leistungen ist daher zwingend notwendig, da die Folgen einer missglückten Recherche und nachfolgender Markenanmeldung erheblich sein können. Der Preis ist demnach nur ein Selektionskriterium bei der Auswahl des passenden Dienstleisters. Denn weitaus wesentlicher ist das Leistungsspektrum der angebotenen Recherche Dienste.

Betrachtet man die hinter dem Preis stehende Leistung so wird recht schnell deutlich, dass bei Markenrecherchen viele Anbieter zwischen einer Identitäts und einer Ähnlichkeitsrecherche unterscheiden.

Bei einer Identitäts Recherche wird exakt nach dem vorgegebenen Begriff in den Datenbanken für Marken recherchiert. Für viele Anbieter ein leichtes Unterfangen. Eingabe der Begriffe in die zugehörigen Amtsdatenbanken, und das wars. Nach weiteren Begriffen wird nicht recherchiert. Demnach kann der Preis hier sehr günstig sein. Das selbst hier, durch Fehler bei Datenbanken Lücken entstehen können, besprechen wir in einer anderen Podcast-Folge.

Zurück zum Unterschied zwischen einer Identitäts- und einer Ähnlichkeitsrecherche. Bei der Ähnlichkeits recherche wird nach zahlreichen Kriterien der Begriff oder die Wortfolge der Marke untersucht. Hierzu gehören klangähnliche Begriffe, Übersetzungen, aber auch Teilbestandteile oder Wörter aus dem gleichen Themensegment. Auch hier kann es Leistungsunterschiede geben, wenn der Dienstleister blind einem Datenbank Algoryhtmus vertraut, oder Teile dieser Recherche manuell durchführt und diese dokumentiert. Spätestens ab diesem Punkt, sollte der Anbieter kontaktiert werden und um eine Erläuterung gebeten werden. Denn die Listung im Recherchebericht mit dem Wortlaut: „Die Ähnlichkeitsrecherche ergab folgende Ergebnisse“ ohne weitere Details lässt darauf schliessen, dass ein technisches System die Arbeit übernommen hat.

Ein weiterer Preisfaktor wird durch die Anzahl der zu recherchierenden Markenklassen gebildetet. Hier können schnell zusätzliche Kosten bei mehreren Klassen entstehen.

Die Recherchen zu einem Markenbegriff werden innerhalb der Markenklassen vorgenommen, die für eine spätere Anmeldung vorgesehen sind. Hier sollte mit dem Recherche Dienstleister geklärt werden, ob auch Recherchen ohne Klasseneingrenzung vorgenommen werden. Diese sind zwingend notwendig, da eine Marke mit hoher Bekanntheit auch über Klassen hinaus Schutz geniessen kann.

Die Anzahl der eingetragenen Klassen wird von verschiedenen Dienstleistern als zusätzlicher Preisfaktor gesehen. In der Regel sind 3 Klassen bei den meisten Anbietern enthalten. Kommen jedoch mehr Klassen hinzu, ist mit höheren Kosten zu rechnen. Auch hier empfiehlt sich eine Rückfrage beim Anbieter für die Recherchen um sicher zu gehen. Eine sonst vermeindlich günstige Recherche kann dann recht schnell sehr kostenintensiv werden.

Welche Länder und welche Datenquellen werden durchsucht. Achten Sie darauf, dass der Anbieter hier transparent arbeitet!

Nicht alles was mit Europa anfängt, muss auch Europa umfassen. Diese Erfahrung haben wir bei der Analyse von Recherche Anbietern erfahren müssen. So entpuppte sich eine vermeintliche Markenrecherche Europa bei einem Dienstleister als Recherche beim Harmonisierungsamt für die E U Gemeinschaftsmarken. Achten Sie genau darauf, welche Datenquellen und Länder bei der Recherche mit eingeschlossen sind. Wichtig für die Recherche zu deutschen Marken ist die Einbeziehung der Markenbestände von E U Gemeinschaftsmarken und I R Marken. Generell hat der Dienstleister weit mehr als die Amtsdatenbanken ein zu setzen. Andernfalls ist die Gefahr von Fehlrecherchen die Folge, da generell mehrere Datenquellen von verschiedenen Anbietern eingesetzt werden müssen.

Im letzten Podcast haben wir zahlreiche Hinweise zur allgemeinen Beurteilung von Dienstleistern gegeben. Setzen Sie auch hier, die besprochenden Kriterien zur Auswahl des Dienstleisters an.

Bei weiteren Fragen wird der jeweilige Anbieter Ihnen weiterhelfen. Hier können Sie sich direkt ein Bild von der Kompetenz machen.

Sie hörten: Wirklich günstig? Leistungskriterien bei Marken Recherchen

Eine Sendung des infobroker.de Podcast vom 15.März 2009.
Redaktion: Datenbank Informationsdienst Michael Klems, Bergisch Gladbach

Länge: 05:38 Minuten

[audio:http://www.infobroker.de/podcast/audio/infobroker-podcast-15-03-2009.mp3]

Alternativer Download als MP3

Weiterführende Links