Was Information Professionals von Nico Lumma lernen können

Nico Lumma – jede Menge Erfahrung und vor allem überraschende Ansichten im Blog Lummaland

Der vierte Teil der Reihe „Was Information Professionals von 5 Köpfen der PR & Social Media Szene lernen können“ schaut noch etwas genauer in die Inhalte und vor allem auf die Authenzität von Meldungen im Netz. Was sich einfach anhört, erfordert eine gewisse Disziplin und Kontinuität. Ohne eine kleine Rahmenstrategie mit Bezug auf Inhalte und die Art der Wiedergabe ist mal eben bloggen von Anfang ein nettes Vorhaben, aber mehr auch nicht.

[fancy_box title=“Wichtig für Leser aus der Social Media Szene“]
Dieser Beitrag ist für die Berufsgruppe “Information Professionals” geschrieben die aus der “Informations-Lethargie” geholt werden sollen. Hier sind die Ansätze wie einzelne Köpfe der PR & Social Media Szene verschiedene Netze und Kommunikationsformen einsetzen ein wichtiger Impuls für eine Denkweise in der Form von “das könnten wir auch einmal so angehen” oder “warum nicht so…”. Die jeweiligen Fallbeispiele oder dokumentierten Kommunikationsformen mögen für die hier mitlesende Social Media Szene recht banal und simpel wirken. Ich möchte jedoch zu bedenken geben, dass auch Social Media Berater im Rahmen der Arbeit immer wieder mit Zielgruppen konfrontiert werden die thematisch noch “recht weit hinten” sind.
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Warum mir Nico Lumma im Meer der PR- und Social Media Experten aufgefallen ist? Nico ist wie alle anderen bereits vorgestellten Köpfe sehr authentisch und transparent. Seine Beiträge haben Charme, denn Nico zeigt, dass er hinter den Inhalten steht und eine klare Sichtweise der Dinge vertritt. Vor allem die auch mal völlig andere Sichtweise der Dinge sticht heraus aus einer Flut von austauschbaren Beiträgen im Netz. Nico Lumma ist nicht austauschbar. Nico Lumma ist Lummaland und mehr. Ein ganz wesentlicher Punkt für die nachfolgenden Fallbeispiele.

Nico Lumma ist COO bei Digital Pioneers und wie es der Name des Unternehmen beinahe schon sagt ist der Hamburger seit 1995 ein digitales Urgestein. Im Social Media Umfeld ist Nico Lumma jedoch noch weit mehr, wenn man seine Vita betrachtet. Nico kam Anfang 2009 zu Scholz & Friends und baute in der Agentur den Bereich Social Media maßgeblich auf. Seinen Ausstieg gab Nico Lumma damals sehr offen bekannt: Die Agentur ist nun aufgestellt. Social Media ist dort implementiert. Ich suche mir eine neue Aufgabe. Das war die damalige Message in die Szene.

Fallbeispiel 2 – Der Blog wird zur “virtuellen Marke”
Nico Lumma hat seinem Blog den Namen “Lummaland” gegeben. Der Name ist recht einprägsam, da er ausgesprochen schnell an die Insel von Jim Knopf erinnert (Lummerland). Auch hier ist ein Blog der Inhalte-Generator. Die Inhalte werden dann mittels verschiedenster Netzwerke verteilt werden (G+, Twitter, Facebook). Diese Schema der Informationsübertragung und des Hosting ist eigentlicher Standard der Größen im Netz.

Kann man sich gut merken – eine kreative Kopplung des Namens “lummaland”

Was Information-Professionals aus Fallbeispiel 2 lernen können
Bei der Auswahl der Namens für Ihren eigenen Blog oder auch Corporative Blog sollten Sie vorausschauend planen. Der Name des Blog ist wesentlich für den Wiedererkennungswert im Netz und wird damit zur virtuellen Identität. Ebenfalls wichtig: Was wollen Sie im Blog dokumentieren und mit Fachbeiträgen unterlegen? Eine klare Ausrichtung und Themenwahl ist unumgänglich. Nur auf diese Weise kann Ihr Blog inhaltlich im Netz zugeordnet werden. Sehen Sie das Projekt „Blog“ ein wenig wie eine Fachzeitschriften- oder ein Journal-Entwicklung. Dabeit steht der Blog wie ein Magazin für ein Themengebiet (Wirtschaft, Technik usw.) Das Heft oder besser Ihr Blog besteht dann wieder aus Rubriken (Kategorien) die zum Themengebiet zählen. Stellen Sie sich im Zweifel auch etwas breiter auf. Das schafft Raum auch für etwas abwegige Beiträge. Nico Lumma nent diese Rubrik „Gedöns“.

Gerne ein kleines Impulsbeispiel: Technische Fachinformationen und Recherche – hierzu ein Blog.

Das Oberthema wäre Technik, die wiederum aus den einzelnen Fachdisziplinen besteht (Energie, Maschinenbau, Verfahrenstechnik..usw.) Damit haben Sie den fachlichen Aufbau. Jetzt ran an die Inhalte. Bauen Sie sich im nächsten Schritt einen kleinen Redaktionsplan auf. Welche Themen wollen Sie bringen? Oder gibt es Seiten die Inhalte liefern, die Sie besprechen können? Beobachten Sie hierzu aufmerksam die einzelnen Fachgruppen. Als Information Professional wohl eine simple Aufgabe?

Anstelle eines drögen u.a. Themen oder usw. einfach mal “Gedöns”

Fallbeispiel 2 – Authentisch und ehrlich – wenn Ihnen etwas gegen den Strich geht

Es ist Urlaubszeit und gerade in einer Phase in der über Abschalten und Burnout massenweise in den Medien berichtet wird erwartet man Inhalte zu diesem Thema. Favorisiert „Best Practice“ – „wie machen Sie das im Urlaub?“ lautete die Frage vieler Sites im Netz.  Ein „Beitrag von Nico Lumma „Smartphone aus! Urlaub!“ geht jedoch in eine völlig andere Richtung. Statt für das Handy-Aus ebenfalls einen weiteren Beitrag in die digitale Flut zu geben, folgt ein Statement, dass man dies doch bitte selbst bestimmen sollte. Zudem, so stimmen dann recht viele Kommentare zu, bietet ein SmartPhone auch jede Menge Zusatznutzen im Urlaub. Der Beitrag wirkt wie ein knallroter Apfel in einem Korb voller grüner Äpfel.

Eigentlich ist der Titel eindeutig – der Artikel stellt sich jedoch auf die vollkommen andere Seite

Was Information Professionals aus Fallbeispiel 2 lernen können
Authentisch und ehrlich seine Meinung darzulegen ist essentiell für einen Auftritt in sozialen Netzwerken. Nico Lumma stellt sich hier deutlich gegen eine Bevormundung von Psychologen und sonstigen Experten und stellt die Entscheidung “Handy aus oder nicht aus im Urlaub” als einzig persönliche Entscheidung dar. Gesundes Selbstbewusstsein und Standing und das authentisch und vor allem mit einem Schuß “Persönlichkeit” formuliert. Auch die bereits vorgestellten Köpfe, Mirko Lange, Kerstin Hoffmann und André Vatter bringen immer wieder Meldungen in einer authentisch und ehrlichen Art. Ihre Marke “Ich”, sprich die Person die hinter den einzelnen Meldungen erscheint muß für etwas stehen. Dieses „was stelle ich dar und wer bin ichß“ ist Ihre eigene persönliche Strategie wie Ihr Erscheinungsbild als Experte, Manager oder Unternehmer gebildet wird. Vergessen Sie hier nicht, dass dieses Bild sich aus unendlich vielen Meldungen, Tweets oder persönlichen Treffen in Ihrem Netzwerk gestaltet. Was Sie vielleicht bereits bei der Bekleidung in die Berufswiege gelegt bekommen haben, müssen Sie im Netz erst lernen. Bauen Sie sich daher Leitlinien auf wie, was und auf welche Art Sie im Netz kommunzierien. Auch Strategien und Vorgehensweisen zu Fällen bei scharfer Kritik oder fachlicher Auseinandersetzung sind sinnvoll. Die Leitlinie ist Ihr Rahmen in denen sich die Puzzleteile Ihrer Eigendarstellung zusammenfügen und immer mehr ein Gesamtbild ergeben.

Fallbeispiel 3 – Die gegenteilige und auch polarisierende Fachmeinung

Alles spricht über Shitstorm und Krisenkommunikation. Eigentlich sind genügend Beiträge bereits geschrieben worden. In einem lesenswerten Artikel der dann von Mirko Lange diskutiert wird stellt Nico Lumma die gesamte Debatte um die Shitstorms als  garnicht so wichtig dar. Diese Kontra-Meinung sorgt im Netz für hohe Aufmerksamkeit und wird rege diskutiert.

Nico Lumma und der ShitStorm – die andere Sichtweise

Was Sie aus Fallbeispiel 3 als Information Professional lernen können

Bereits im Fallbeispiel 2 habe ich ausgeführt, dass Sie für etwas stehen und diese Haltung auch kommunzieren sollten. Ich packe hier jedoch noch einen weiteren Impuls in das Lehrstück. Wenn Themen bereits ausgiebig diskutiert wurden, warum nicht einfach mal ein wenig fachlich und fundiert polarisieren. Wichtig: Sie müssen jedoch wirklich dahinter stehen. Nur ein Feld zu besetzen, welches noch nicht beackert wurde, wird auf Dauer nicht aufgehen. Ganz klar warum: Sie stehen nicht hinter dieser Meinung. Dies wird auf Dauer auffallen und Ihre Glaubwürdigkeit nimmt dabei Schaden. Ebenfalls kritisch zu sehen: Dauernd auf Meinungskonfrontation zu gehen ist ebenfalls keine tragfähige Strategie. Außer:  Sie wollen wie Statler & Waldorf  von den Muppets andauernd über alles meckern, was Sie stört. Bedenken Sie jedoch, dass Bild werden Sie unter Umständen nicht mehr los.

Wie soll das gehen? Ein Beispiel gefällig? Für Information Professionals gibt es ein wunderbares Fachthema zur Konfrontation und Polarisierung. Zeigen Sie einfach einmal auf, wo das freie Web besser funktioniert als in Fachdatenbanken. Damit schlagen Sie eine Brücke zwischen den “Fronten”. Zudem belebt diese Darstellung auch die Notwendigkeit der Datenbanken noch besser zu werden. Kommunizieren Sie das und Sie sind ein Experte in diesem Feld, der diese Meinung vertritt. Eine Maßnahme, um auf die Bühne von Vorträgen geholt zu werden.

Auf den Punkt gebracht: Was wir von Nico Lumma lernen können.

Authentizität und Ehrlichkeit sind eigentlich Tugenden die schon sehr antiquiert in der Sprache wirken aber moderner denn je sind. In einer Zeit in der fast jeder Experte auf der Bühne des Netzes steht sind dies die Grundlagen für den Aufbau einer Kommunikationsstrategie. Bei Nico Lumma ist die eigene Darstellung, wie bei vielen Köpfen im Netz im Unterbewusstsein fest verankert. Die Richtung ist gefunden und wird deutlich kommuniziert.

Diesen Aufbau und die Art der Kommunikation muß man lernen. Den Dialog mit Anderen und auch den Umgang mit fachlicher Kritik muß man erfahren und erleben. Auch dieser Schritt geht nicht über Nacht und benötigt seine Zeit. Aus eigener Erfahrung würde ich fomulieren:  Setzen Sie sich ein Ziel von 6 bis 12 Monaten, dass aber auch dauerhaft durch Maßnahmen gepflegt werden muß. Sie werden sehen, es kommt ein Rücklauf. Warum? Sie tun etwas, was Sie vorher nicht getan haben.

Die vorgestellen Aspekte des professionellen Einsatzes von Google+ zu Nico Lumma passen sicherlich auch auf andere Berufsgruppen oder Branchen die sozialen Netzen und Außenkommunikation immer noch skeptisch oder zwiespältig gegenüberstehen.

Hier finden Sie Nico Lumma im Netz:

Blog – Lummaland
Twitter
Google+
Facebook

Nächster Beitrag dieser kleinen Reihe:
Was Information Professionals von Klaus Eck lernen können (erscheint am 21.09.2012 – 11:00 Uhr)

[fancy_box]Über diese Reihe
Von der Social Media Szene können die Information Professionals viel lernen. Die Szene zeigt viele Parallelen in der Entwicklung, den Events und auch den möglichen Gefahren nur als “Modeerscheinung” untergehen zu können. Einfacher geht es kaum im Social Media Zeitalter. Aufmerksam lesen, analysieren und eigene Konzepte entwickeln. Nicht kopieren sondern Chancen erkennen und phantasievoll auf die eigene Branche offen übertragen.

Was Information Professionals von 5 Köpfen der PR & Social Medie Szene lernen können

Teil 1 – Was Information Professionals von Mirko Lange lernen können
Teil 2 – Was Information Professionals von Kerstin Hoffmann lernen können
Teil 3 – Was Information Professionals von André Vatter lernen können
Teil 4 – Was Information Professionals von Nico Lumma lernen können
Teil 5 – Was Information Professionals von Klaus Eck lernen können.

An einzelnen Fallbeispielen lassen sich sehr gut Ansätze für eine Kommunikations- und Themenstrategie aufbauen. Haben Sie weitere Ideen, wie eine Branche oder Szene sich wieder in das Licht der Öffentlichkeit stellen kann? Anmerkungen zu den Beiträgen. Ich freue mich auf eine Diskussion und Feedback. Am Ende finden Sie die Kommentarfunktion. [/fancy_box]

 

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