Was Information Professionals von Mirko Lange lernen können

Mirko Lange zeigt es uns: Frag doch einfach und diskutier darüber – wie das Wissen des Netzwerks helfen kann

Information Professionals arbeiten jeden Tag in Datenbanken und mit Auswertungsmöglichkeiten die eine einfache Suchmaschinen-Recherche um Längen schlagen. Kaum ein renomierter Konzern oder Top-Berater kann auf Informationen aus Fachdatenbanken verzichten. Für viele Entscheider sind diese Informationen Grundlage für strategische Entscheidungen und Markteinschätzungen.

Leider haben es die Information Professionals bislang nicht geschafft dieses überaus spannende Thema der “Recherche nach Informationen” zu kommunizieren. Die Köpfe der Szene, Datenbank-Anbieter und auch die Organisationen sind mehr schlecht als recht und teilweise garnicht elektronisch unterwegs. Social Media ist zwar im Gespräch wird aber kaum eingesetzt. Dabei reicht schon pures Mitlesen und ein wenig Phantasie um gelebte Social Media Kommunikation auf die eigene Tätigkeit zu übertragen.

Beitragsreihe mit Fallbeispielen bekannter PR & Social Media Köpfe
Mit einer Reihe zur Best Practice Netzwerk-Nutzung möchte ich an fünf Köpfen der Social Media Szene (Mirko Lange, Kerstin Hoffmann, André Vatter,  Nico Lumma und Klaus Eck) einzelne Fallbeispiele durchsprechen. Diese sollen die Basis für Kommunikationsansätze oder besser Chance eines Information Professionals bilden.
Wichtig für Leser aus der Social Media Szene
Dieser Beitrag ist für die Berufsgruppe “Information Professionals” geschrieben die aus der “Informations-Lethargie” geholt werden sollen. Hier sind die Ansätze wie einzelne Köpfe der PR & Social Media Szene verschiedene Netze und Kommunikationsformen einsetzen ein wichtiger Impuls für eine Denkweise in der Form von “das könnten wir auch einmal so angehen” oder “warum nicht so…”. Die jeweiligen Fallbeispiele oder dokumentierten Kommunikationsformen mögen für die hier mitlesende Social Media Szene recht banal und simpel wirken. Ich möchte jedoch zu bedenken geben, dass auch Social Media Berater im Rahmen der Arbeit immer wieder mit Zielgruppen konfrontiert werden die thematisch noch “recht weit hinten” sind.

Feste Größe in der PR & Social Media Szene: Mirko Lange
Mirko Lange ist Geschäftsführer der talkabout communications GmbH mit Sitz in München. Das Unternehmen ist als PR Agentur innerhalb der klassischen PR auch in der Beratung für Online-Kommunikation tätig. Mirko Lange ist in der Social Media Szene eine sehr bekannte Größe und als Referent auf verschiedensten Events und Kongressen der Branche oft zu sehen und zu hören.

Es lohnt sich in jedem Fall Mirko Lange über die verschiedenen Social Media Kanäle zu folgen oder zu lesen (s. Liste am Ende des Beitrages). Der Münchner PR Experte teilt viel Wissen über Beiträge und Online-Präsentationen. Über das Teilen hinhaus und noch viel wichtiger “ ist das Kommunizieren mit dem Netz“.  Mirko Lange ist ein Experte der den Austausch sucht und sich dem Dialog stellt.

In den nachfolgenden drei Fallbeispielen möchte ich zeigen, wie offensiv Mirko Lange Google+ für den Austausch und das Einholen von Informationen einsetzt.

Fallbeispiel 1 – Mirko Lange benötigt Hilfe und Impulse
In einer kurzen Meldung über Google+ fragt Mirko Lange im Rahmen einer Seminarvorbereitung nach Impulsen aus seinem Netzwerk. Die Anwender posten in den Kommentaren entsprechendes Wissen und helfen damit dem Kommunikationsexperten mit dem eigenen Wissen.

Frage zum Themengebiet ShitStorm – offener Umgang des PR-Profis mit Informationsbedarf

Diese Offenheit mit Themen ist in sozialen Netzen ein vollkommen normaler Vorgang. Sicherlich können mit Diskretion belegte Fragestellung nicht so offensiv kommuniziert werden. Es wird jedoch auch nicht verlangt, daß konkrete Namen oder Projekttitel veröffentlicht werden. Fragestellung finden sich zu Hauf mit allgemeinem Charakter (Beispiel: Wie gehen eigentlich Entscheider mit folgender Fragestellung um?). Aus der Frage an das Netz entwickelt sich ein interessanter Rücklauf an Hinweisen. Der Mehrwert wird schnell deutlich: Das Netzt hilft und dies sogar noch kostenfrei.

Was Information Professionals aus dem Fallbeispiel 1 lernen können:
Mirko Lange besetzt in seinem Umfeld ein Thema (in diesem Fall Shitstorms) und diskutiert dieses mit den Anwendern. Auf diese Weise werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Szene erfährt vom Themenschwerpunkt des Experten und durch Diskussionen und Fragen können wichtige Informationen aufgenommen werden. Prinzipiell hat jeder etwas von diesem Austausch. Denn die Diskussion ist offen und sogar ohne Google+ Mitgliedschaft einsehbar. Hier wird übrigens ein Vorteil von Google+ sichtbar. Die Auffindbarkeit in Google wird erhöht und der Name wird im Zusammenhang mit entsprechenden Schlagwörtern aufgefunden. Wichtig:  Die Anfragen sollten immer authentisch gestellt werden. Dies zeigt sich bei Mirko Lange durch die ganz ehrliche Aussage “bittet um Hilfe”. Um Hilfe bitten ist übrigens kein Zeichen von Schwäche sonder dokumentiert, dass man sich mit einem Fachthema offen auseinandersetzt. Wichtig in diesem Zusammenhang ist jedoch das Zusammenspiel zwischen „Geben“ und „Nehmen“. Als Experte im Netz muß auch Information gegeben werden, andernfalls werden laufende Frageorgien mit einer Nichtachtung in der Versenkung verschwinden.

Als Information Professional sollten Sie sich fragen, welche Themen und Schwerpunkte Sie besetzen könnten. Dies können neben klassischen Schwerpunkten auch aktuelle Themen sein die in den fachlichen Tätigksschwerpunkt fallen. Bitte legen Sie die Scheu ab, so etwas nicht leisten zu können. Machen Sie es nicht, so werden es andere tun. Einen Hinderungsgrund dies zu tun gibt es nicht, außer vielleicht die in der Branche der Information Professionals allgegenwärtige „deutsche Bedenkentum-Mentalität“.

Welche Netzwerke gibt es für Information Professionals?
Wo sollten Sie kommunizieren? Prinzipiell immer dort, wo die jeweilige Zielgruppe oder eigene Szene präsent ist. Für Information Professionals bietet sich neben Google+, Linkedin und Xing mit entsprechenden Foren an. Dies können Marketing, Technik oder Wirtschaftsthemen sind. Hier können Diskussionen und Fragestellungen besprochen werden. Wenn Sie einen konkreten Startpunkt suchen: Beginnen Sie mit der Xing-Gruppe “Informationsvermittler”. Für allgemeine fachliche Themen bietet sich auch Google+ an.

Mit den Fragen an sein Netzwerk hat Mirko Lange kurzerhand bekannt gegeben, dass er sich mit dem Thema “ShitStorms” auseinandersetzt. Damit es nicht nur bei Fragen an das Netzwerk bleibt wird die Thematik mit Meldungen und Diskussionsansätzen weiter kommuniziert.

Fallbeispiel 2 – Die Fortsetzung – Mirko Lange greift Aspekte und Meinungen anderer zu Shitstorms auf und kommentiert diese
In einem Blog-Beitrag äußert sich Nico Lummazum TrendThema “ShitStorm”. Er gibt Nico Lumma in seinem Blogbeitrag “Shitstorms” in vielen Punkten recht, ergänzt und verstärkt bestimmte Punkte.

Normale Social Media Welt – Themen besetzen und Beiträge anderer Netzteilnehmer diskutieren und teilen

Diese Vorgehensweise ist eigentlich “Gang und Gebe” in den sozialen Netzwerken. Konstruktive Auseinandersetzung mit den Autoren und Einbinden eigener Meinungen in den Kontext ist hier das Prinzip. Danach kann eine Diskussion über dieses Thema auf der “eigenen Plattform” weiter geführt werden. Die jeweiligen Netzwerke (Google+ / Facebook) bieten über die Kommentarfunktion die technische Lösung für einen fachlichen Austausch.

Was Information Professionals aus dem Fallbeispiel 2 lernen können.
Information Professionals haben täglich mit Aktualisierungen von Datenbanken, neuen Suchtechniken und Quelleninformationen zu tun. Mit einfachen Links auf die Basis-Information können Diskussionen angestossen werden. Aber auch Fachthemen aus Datenbank-Auswertungen eignen sich hervorragend zur Kommunikation nach Außen.

Praxis-Ideen für Information Professionals:
News-Meldungen von einzelnen Datenbankhosts teilen und mit einem vorangestellten Beitrag einen Mehrwert geben.
Termine zu Veranstaltungen der Branche kommentieren und eine Diskussion beginnen
Statistische Analysen aus Datenbanken (Beispiele: Begriffe oder Unternehmen in der Presse, Patentanalysen, Marken)

Als generelle Strategie sollten Sie ein Thema besetzen und mit der Verteilung der ermittelten Informationen beginnen. Hier könnte eine der Stärken der Information Professionals geschickt ausgespielt werden. Informationen aufzufinden und diese zu bearbeiten wurden doch immer als Kernkompetenzen des Informationsvermittlers angesehen. Warum diese nicht einmal für die eigene Kommunikation einsetzen?

Fallbeispiel 3 – Ärger im Board – der Umgang mit Kritikern

Es gibt Probleme – wer öffentlich agiert der muß auch mit kritischen Tönen umgehen können. Mirko Lange zeigt geschickt wie man mit Kritik innerhalb der eigenen Diskussion umgeht.

Umgang mit Kritik im eigenen Beitrag – so geht der Kommunikationsprofi damit um 

Mirko Lange geht in diesem Fall auf den Vorwurf ein und fragt sachlich nach den Hintergründen. Auf diese Weise kann eine Diskussion gut auf eine Sachebene gebracht werden. Der Experte zeigt damit auch, dass er jeden Beitrag liest und ernst nimmt. Bei einem Ignorieren oder Übergehen einer Kritik könnte sich der Ton nur verschärfen. Keep It simple: „Reden wir darüber“ – Mirko Lange zeigt  im Beitrag wie man es machen kann.

Was Sie als Information Professional hier lernen können
Kritik in Online-Diskussionen ist Alltag. Das sollten Sie bei Online-Beiträgen immer bedenken. Kritik kann in unterschiedlichen Formen vorkommen und kann je nach Wortwahl auch mal unter der Gürtelline landen. Lassen Sie sich von so etwas nicht zurückwerfen, sondern stellen Sie sich der Herausforderung. Ignorieren und Übergehen ist in der Erstphase nicht sinnvoll. Nutzen Sie die Chance des fachlichen Austauschs. In allen Informationen und Rückläufen steckt ein Mehrgewinn. Dies kennen wir bereits aus dem Reklamtionsprozess im Kundendialog.

Und man kann noch mehr von Mirko Lange lernen – Google+ Beiträge hervorheben
Zum guten Schluß noch eine prima Idee das Google+ Profil etwas mehr aufzuwerten. Mit einem Hinweis auf interessante Beiträge bekommt das Profil einen Mehrwert in Form einer Leseempfehlung.

Pfiffig – das Google+ Profil von Mirko Lange enthält Verweise auf interessante Beiträge im Netz

Zu viel Stoff für Sie in der Umsetzung? Das ist Ihnen alles zu abstrakt und technisch? Fangen Sie langsam an und folgen Sie den Experten die in dieser Reihe in der praktischen Netzarbeit vorgestellt werden. Entwickeln Sie hieraus den besten Ansatz für Ihre Arbeit. Dann wird das auch was mit der Außenkommunikation als Information Professional.

Links – Mirko Lange im Netz

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Die vorgestellen Aspekte des professionellen Einsatzes von Google+ am Experten Mirko Lange passen sicherlich auch auf andere Berufsgruppen oder Branchen die sozialen Netzen und Außenkommunikation immer noch skeptisch oder zwiespältig gegenüberstehen.

Aktueller Nachtrag

Anfang März 2013 kündigte Mirko Lange über eine PR Meldung und diverse Social Media Kanäle an, dass die Agentur „talkabout communications GmbH“ in die Insolvenz gehen wird. Im weiteren Verlauf wurden Details über die Kommunikation des Agentur-Chefs mit den Mitarbeitern über Kündigungen offenbar.

Hier wurde offenbar, dass auch Kommunikationsprofis Menschen sind und Fehler begehen. Über Google+, Facebook und auf einem WuV Diskussionsbereich stellte sich der PR-Berater den Meldungen. Es ist in jedem Fall interessant sich den Umgang mit diesem selbsterzeugten Öffentlichkeitsdruck anzusehen.

[fancy_box]Über diese Reihe
Von der Social Media Szene können die Information Professionals viel lernen. Die Szene zeigt viele Parallelen in der Entwicklung, den Events und auch den möglichen Gefahren nur als “Modeerscheinung” untergehen zu können. Einfacher geht es kaum im Social Media Zeitalter. Aufmerksam lesen, analysieren und eigene Konzepte entwickeln. Nicht kopieren sondern Chancen erkennen und phantasievoll auf die eigene Branche offen übertragen.

Was Information Professionals von 5 Köpfen der PR & Social Medie Szene lernen können

Teil 1 – Was Information Professionals von Mirko Lange lernen können
Teil 2 – Was Information Professionals von Kerstin Hoffmann lernen können
Teil 3 – Was Information Professionals von André Vatter lernen können
Teil 4 – Was Information Professionals von Nico Lumma lernen können
Teil 5 – Was Information Professionals von Klaus Eck lernen können.

An einzelnen Fallbeispielen lassen sich sehr gut Ansätze für eine Kommunikations- und Themenstrategie aufbauen. Haben Sie weitere Ideen, wie eine Branche oder Szene sich wieder in das Licht der Öffentlichkeit stellen kann? Anmerkungen zu den Beiträgen. Ich freue mich auf eine Diskussion und Feedback. Am Ende finden Sie die Kommentarfunktion. [/fancy_box]

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