Soundcloud in Google+ einbetten – Reichweite des Podcasts erhöhen – Praxisbericht

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Google+ ermöglicht das Einbetten von Soundcloud Beiträgen und das direkte Abspielen über einen Player im Stream

Die Frage stellt man sich immer wieder: Gibt es eigentlich ein YouTube für Podcasts oder besser für mp3 Dateien? Bei der Suche nach einer entsprechenden Plattform landet man schnell auf Soundcloud. Mit der neuen Möglichkeit in Google+ direkt Beiträge mittels Player anzuzeigen könnte der Audiodienst wieder in das Interesse von Musikern und Podcastern rücken, die bislang Audio-Folgen mittels eigenem Player auf der eigenen Webseite zur Verfügung gestellt haben.

Für Schnell-Leser – so einfach geht Soundcloud via Google+
Die Schritte sind recht schnell erklärt. Einfach einen kostenfreien Soundcloud Account anlegen, dann die jeweilige MP3 Datei per Upload einspielen und dann den Link bei Google+ als Meldung posten. Das war´s. Den Rest macht Google+ automatisch und selbst, denn das System erkennt den Link und bindet diesen nebst Player ein.

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Google+ legt den Player automatisiert an – sobald der Soundcloud Link eingetragen wurde

Im Sinne eines durchdachten Content-Marketings sollte man jedoch einige Schritte vor einem Schnellschuss über Soundcloud planen und nichts überstürzen. In den nachfolgenden Ausführungen möchte ich einige Schritte skizzieren, die gerade aus Suchmaschinen-Sicht sinnvoll für das Arbeiten mit Soundcloud sind.

Soundcloud ist bedingt kostenfrei
Das Portal hat im Mai die Preisstruktur geändert und die Preise gesenkt. Zuerst die wichtige Information:

Es stehen 2 Stunden (120 Minuten) kostenfreier Audio Speicher zur Verfügung. Dieses Volumen reicht für einige Beitäge in der Regel aus.

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Die Preispläne von Soundcloud (Stand August 2013)

Ist der Speicher voll, so kann dieser durch das Löschen wieder frei geschaufelt werden. Denkbar ist daher die Nutzung von Soundcloud für aktuelle Folgen und das Arbeiten nach dem Domino-Prinzip. Neue Folgen rein und alte Folgen raus. Sinnvoller ist daher die mittlerweile bezahlbare Premium Variante mit unbegrenztem Speicher von 99,- EUR pro Jahr. Auf diese Weise geht nichts verloren und bleibt abspielbar.

Ich möchte hier nun nicht auf die Pro- und Contra von Lagerung eigener Inhalte auf fremden Plattformen eingehen. Generell sollte man auf Player und eigenes Hosten der Folgen auf der eigenen Webseite nicht verzichten. Die Vorteile des Players durch verschiedene Funktionen sind jedoch für das Content-Marketing und die Erhöhung der Reichweite für einen Podcast überaus reizvoll. Im weiteren Verlauf des Beitrages erläutere ich unsere Vorgehensweise bei infobroker.de rund um Soundcloud.

Aufwand der sich lohnt – Profil komplett ausfüllen
Fangen wir jedoch ganz Vorne an und starten wir mit einem Account bei Soundcloud. Dieser Account ist in wenigen Sekunden geschaltet, da nur E-Mail und Passwort abgefragt werden. Der Account benötigt noch eine Bestätigung per Klick in der Eingangs-Mail und dann kann es eigentlich schon losgehen.

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Nehmen Sie sich die Zeit: Anlegen des Profils mit Bild und Links auf die sozialen Netzwerke

Im ersten Schritt sollte jedoch etwas Zeit in das Ausfüllen des Profils investiert werden. Hier können ein Profil-Bild, Daten zur Person/Unternehmen und vor allem Links zu den sozialen Netzwerken eingetragen werden. Parallel und dies inbesondere sollte der Link von Google Plus zum Sound Cloud Kanal ebenfalls eingetragen werden. Dies alles sehr wesentliche Schritte für die Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Erst denken – dann uploaden
Sicherlich kann man eine MP3 Datei recht schnell auf Soundcloud ablegen. Upload Button drücken und die Datei aufspielen. Doch ein wenig mehr Zeit und vor allem textliche Inhalte sollte man investieren. Hier liegt natürlich bereits einiges bei bestehenden Podcast-Beiträgen an Inhalten vor, die man nachträglich über Soundcloud verbreiten möchte. In der Regel ist alles an Bildmaterialien, der MP3-Datei und letzendlich Text bereits vorhanden.

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Wichtig für das Suchmaschinenmarketing – Gutes Texten für die Podcast Folge und passende Tags

Nach dem Upload der Datei machen Sie sich trotzdem die Mühe und pflegen Sie die Texte nicht 1:1 ein. Zum einen Stichwort „Doppelter Content“ und andererseits Inhalte neu und für andere Zielgruppen neu zu verpacken. Auch zum experimentieren macht Soundcloud Sinn. Eine vollkommen anders gewählte Ansprache kann neue Hörergruppen generieren.

Wichtig für das Posting auf Google+ sind die Bilddaten zur Datei. Das Cover sollte ansprechend und passend zum Inhalt sein. Auch das Profil-Bild sollte ein Bild beinhalten, da innerhalb des Google+ Players zwischen den beiden Abbildungen gewechselt werden kann.

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Cover und passender Text – wichtig für das Google+ Posting – Beispiel

Im Sinne eines optimalen Content- und Suchmaschinen-Marketings sollte der Soundcloud Upload voll inhaltlich gepflegt erstellt werden. Nehmen Sie sich diese Zeit!

Soundcloud Player – mehr als Play und Stopp
Die neue Funktion innerhalb von Google+ erhöht zweifellos die Reichweite einer Podcast Folge. Bei bisherigen Einbindungen wurde klassisch der „Beitrag“ verlinkt und der Anwender wurde per Klick in einen „Blog“ bzw. eine Webseite mit Podcast Inhalt weitergeleitet. Hier galt es nun für den Anwender den Beitrag sprich den Player zu finden. Neuer Text und Zurechtfinden führte teilweise dazu, dass der eine oder andere direkt „wegklickte“. Mit der neuen Playerfunktion innerhalb von Google+ startet die Audio Wiedergabe direkt. Der Hörer ist sofort im Audio-Betrag. Mission completed und die Reichweite des Podcasts erhöht sich.

Der Soundcloud Player kann aber noch weitaus mehr als nur das Abspielen einer Audio-Datei. Sicherlich einer der Hauptstärken ist die Embed-Funktion, wie man diese von YouTube kennt. Ein Podcast kann damit viral weiter verbreitet werden und die Reichweite steigt damit ebenfalls. Diese Funktion sollte beim Abspielen, wie der Download der MP3 Datei freigegeben werden.

Spannend für den Autor oder Publisher ist jedoch die „Sammlungsfunktion“ von mehreren Audio-Beiträgen (Soundcloud bezeichnet dies als „Set“). Auf diese Weise lassen sich komplette Themensammlungen erstellen und dann als „ein Player“ in die Webseite einbinden. Sammlungen lassen sich jedoch nicht als Player in ein Google+ Posting einbinden. Hier erstellt Google einen Link mit Bild auf die Soundcloud Adresse.

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Über die Funktion Sets – können Sammlungen in einem eingebetteten Player abgespielt werden

Als Sammlungen können auf diese Weise auch „aktuelle Podcast“ Beiträge gebündelt und damit kostenfrei die 2 Stunden ausgenutzt werden. Aber auch bei Themensammlungen können die aktuellen Beiträge gelistet werden. Die Erstellung ist gerade für den Autor denkbar einfach. Einzelne auf Soundcloud aufgespielte MP3 Dateien werden über die Funktion „Set“ gesammelt. Ein Set kann sortiert und nachträglich aktualisiert und angepasst werden. Investiert man in den Komplett-Account so sind die Möglichkeiten dank unbegrenztem Speicher gigantisch.

Google+ Posting mit Soundcloud – Adé eigener Podcast?
Sollte man nun den eigenen Podcast mit Player einstampfen und alles via Soundcloud und dessen Player umsetzen? Diesem Ansatz stehe ich aus verschiedenen Gesichtspunkten kritisch gegenüber und man sollte beim Einsatz eines externen Datenhosters besser strategisch denken:

Soundcloud Preispolitik
Über die Monate und Jahre baut jeder Podcaster ein Volumen an Beiträgen auf. Kein Anwender kann sagen, wie Soundcloud seine Leistungs- und Preispolitik weiter betreibt? Nur auf Soundcloud alle Beiträge zu hosten halte ich für kritisch.

Eigener Content – eigener Player
Die Hoheit der Inhalte sollten Sie behalten. Die Reputation und auch die Informationshoheit sollte wenn möglich immer von der eigenen Seite ausgehen. Diese stellt die Informationszentrale dar und muss im Ranking in den Suchmaschinen oben stehen. Unter diesem Gesichtspunkt würde ich eine Doppelstrategie empfehlen. Der eigene Podcast bleibt weiterhin bestehen und auch der eigene Player. Parallel nutzt man die erweiterten Möglichkeiten des Players (Sammlungen) auf gesonderten Seiten, Postings und Social Media.

Datenvolumen und Serverentlastung
Bei der Produktion einer spannenden Folge mit enormen Abrufraten kann Soundcloud entlastend wirken. Hier geht dann der Transfer nicht über den eigenen Server.

Für das Content Marketing gehört Soundcloud meines Erachtens mit in den Inhalte-Mix. Warum nicht einfach später eine Podcast Folge auf Soundcloud nachschieben und dann erneut über Google+ promoten? Selbst beim Einsatz des kostenfreien Pakets kann man in den Text der Meldung den Link auf den Podcast legen. Dies für das spätere Herausfallen einer Folge aus Soundcloud. Der Nutzer kann dann immer noch alternativ den Podcast Link auf das eigene Angebot ausserhalb von Soundcloud nutzen.

Die Möglichkeiten des Soundcloud Players schlagen die begrenzten Features der verschiedenen WordPress-Plugins. Diese Ressourcen sollte man zur Aufwertung der eigenen Webpräsenz einsetzen. Auch mit Blick auf die Abspielbarkeit eines Podcasts über mobile Endgeräte ist Soundcloud eine lohnenswerte Ablagestelle für Audio-Beiträge. Soundcloud offeriert für Android und das iPhone eine eigene App.

Weitere Vorteile von Soundcloud in kurzen Statements:

  • Kommentare können in Soundcloud genau an einen Zeitpunkt im Podcast gesetzt werden.
  • Soundcloud ist ein „Netzwerk“ – andere Soundclouder können folgen und „Liken“ (Heart)

Aktuell setzen wir Soundcloud nur mit der kostenfreien Variante ein und kommen mit dieser Basis ganz gut zurecht. Sollten sich die Reichweiten der Podcast-Beiträge insbesondere unserer Branchen-Kompakt Reihe weiter erhöhen ist das Upgrade auf die Premium Version vorgesehen.

Übrigens unterhalb der Autorenbox nutzen wir Spreaker. Der Player dieses Dienstes bietet weitere interessante Vorteile. Diese haben wir im Beitrag „Internes Content Marketing“ zusammengefasst.

Gerne berichte oder referiere ich über unsere Erfahrungen im BtoB Podcasting und dem Einsatz von Soundcloud. Sie können mich über per E-Mail oder Kontaktformular erreichen.

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