Die Frage nach kommenden Trends und Entwicklungen ist zu einem alljährliches Ritual zahlreicher Medien und vieler Autoren für die verschiedensten Berufsgruppen und Branchen geworden. Auch die Information Professionals können sich den neuen Entwicklungen im digitalen Informationsumfeld nicht entziehen und sollten mit ihren externen und internen Dienstleistungen proaktiv darauf eingehen. Auf der Welle mitsurfen oder mit dem Brett hinterher schwimmen sind die Alternativen für 2014. Sich als Wellenbrecher dagegen stellen und der Versuch, die neuen Entwicklungen aufzuhalten, können dagegen kein Erfolgskonzept sein. Aus meiner Sicht lassen sich 5 Wachstumstreiber für die Information Professionals für 2014 ausmachen.

Treiber Nr. 1 – Rohstoff Informationen für das Storytelling

Die Online-Auftritte von Unternehmen entdecken verstärkt den Nutzen des Pull-Marketings durch starke Inhalte. Die laufenden Veränderungen inbesondere bei Google im Ranking erfordern Inhalte in Form des Storytelling für Webseiten. Ohne fundierte Informationen und gut recherchierte Inhalte lässt sich ein hochqualitatives Storytelling jedoch nicht betreiben. Fertiger Content, wie es Genios/GBI mit den BranchenSummaries oder Knowledges Summaries vormacht, sind mögliche Geschäftsfelder für Information Professionals extern aber auch intern.

Treiber Nr. 2 – Professionelle Information als Entschleuniger und Minimaltisten

Der Druck in den Unternehmen auf die einzelnen Entscheider und Mitarbeiter verstärken sich weiter. Parallel sind die Unternehmen jedoch gefordert, die „psychische Gesundheit“ der Mitarbeiter zu gewährleisten. Weniger aber dafür mehr qualitativere und zielgerichtete Information wird die Forderung der Informationssuchenden als Selbstschutz vor Überlastung sein. Der Informations-Minimalismus kann sich zur Chance für die Information Professionals entwickeln. Information Professionals können als Mehrwertgeber durch minmalistische Informationselemente Entscheider entlasten und damit dem langfristigen Burnout von Arbeitnehmern durch den gegenwärtigen Information Overflow entgegen wirken.

Treiber Nr. 3 – Social Media wird out – die Wiederentdeckung unternehmerischer Erfolgsfaktoren

2014 wird für die Kommunikationsbranche das Jahr der Erfolgsmessung. Was hat Social Media gebracht und wie wirkt sich die Kommunikation auf die Erträge und Unternehmenswerte aus? Viele Unternehmen werden nun ein Resumeé ziehen. Nicht alle waren mit Maßnahmen erfolgreich oder sehen in den betriebenen Aktivitäten ein langfristiges Mittel für ihren Unternehmenserfolg. Der Wechsel zurück zu den „alten Stärken“ kann Impulse für Marktdaten, Patentinformationen und Strategie-Papiere geben. Die Musterdisziplinen der Datenbank-Landschaften stehen vor einer Renaissance, wenn diese in moderne Haptik und Technologien ansprechend verpackt werden.

Treiber Nr. 4 – Mehr Wettbewerb sorgt für Innovation

Endlich erlebt die Branche in 2014 wieder mehr Wettbewerb. Die Ereignisse sind vielfältig: Dialog ProQuest ist gefordert, die neue Plattform weiter nach vorn zu bringen. Factiva reduziert durch eigene Maßnahmen die Abnehmerschaft. Die neu aufgelegte Markendatenbank des Harmonisierungsamtes, Aktiväten neuer Unternehmensportale und neue Blogs zu Informationsthemen sorgen für einen gesunden Innovationsdruck in der Informationsbranche. Die Entwicklung fertiger Informationsprodukte und das Marketing dieser neuen Dienste fordert mittelfristig den Einsatz neuer Kommunikationsformen.

Treiber Nr. 5 – Steigende Außenwahrnehmung der Info-Szene in den Medien

Akzente für die Außen und Innenwahrnehmung der Branche werden in 2014 drei Veranstaltungen setzen: Die im März stattfindende Veranstaltung des IK Finanzwesen, die SVP-Fachtagung Market Intelligence und der zweite Event des Arbeitskreises Informationsvermittlung im Rahmen der Frankfurter Buchmesse setzen bei Geschäftsprozessen an und treffen damit den Interessensnerv der professionellen Anwender. Mit professioneller Außenkommunikation und PR liefern die Veranstaltungen gefragte Inhalte, die sich deutlich von allgemeinen Online-Themen unterscheiden. Die von Social-Media-Themen übersättigten Medien könnten hier ein neues Aktionsfeld entdecken. Effiziente und professionelle Information aus „BigData-Quellen“ mit dem Blick auf Geschäftsmodelle kann sich im besten Fall zur Medienentdeckung für 2014 entwickeln.

Die Chancen für die Information Professionals stehen demnach gut für das noch junge Jahr. Die mit der Buchmesse-Veranstaltung neu begonnene Formierung der Professionals als Mehrwertfaktor für Entscheider und Unternehmen hat in 2014 weiterhin die große Chance, etablierte Themen anzureichern und eine bedeutende Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu erreichen.

 

Hinweis
Der Beitrag ist in der aktuellen Ausgabe „Password“ erschienen. Im Rahmen der Beitragskooperation mit dem Herausgeber werden die Artikel mit Verzögerung hier im Blog veröffentlich

[randomtext category=“Klems-Autorenbox“]